Die Orgel

steht nicht erhöht auf einer Empore, sondern auf ebener Erde. Der Organist ist der versammelten Gemeinde zugewandt.

Die Rieger-Orgel in St. Laurentius wurde erst einige Jahre nach Vollendung des Kirchenbaus aus einem Bedürfnis der Gemeinde heraus gebaut, nachdem einige Jahre lediglich ein Orgelpositiv zur Verfügung stand. Der ursprünglichen Reduktion der Liturgie auf das Wesentliche, dem Hören und Singen des Wortes Gottes, sollte zunächst der nicht oder nur reduziert begleitete Gesang entsprechen. Bis heute werden in St. Laurentius die Messgesänge, Ordinarien und Proprien, in der von Heinrich Kahlefeld ins Deutsche übertragenen oder entsprechend dem Text nachempfundenen Gregorianik gesungen.  

In der engagierten Gemeinde gab es von Anfang an nicht nur gute Musiker, sondern viele Menschen mit künstlerischen Ansprüchen und der Wahrnehmung, wie sehr Musik und Kunst Wege zu Gott öffnen können. Orgelbau Rieger wurde beauftragt, ein adäquates Instrument für den wunderbaren, vom Feuer der liturgischen Bewegung um Heinrich Kahlefeld und Romano Guardini inspirierten Raum zu schaffen. Mit einem Schwellwerk und klar zeichnenden Registern sollten die Gesänge optimal begleitet und unterstützt werden können. Gleichzeitig zeugen die große Schwellwirkung, die kräftigen Intonationen und hochdimensionierten Mixturen vom Wunsch, den Raum prächtig zu erfüllen. Entstanden ist ein bemerkenswertes Instrument, das sich klar abkehrt von einem verwaschenen Cäcilianismus. Dem Zeitgeist und der Mode der 60er-Jahre entsprechend sind einige Farben etwas scharf geraten, jedoch bringen leise Register und die von sehr leise bis laut abstufbare Farbenvielfalt auf dem Schwellwerk dazu einen Ausgleich.